American Karate System Wilhelmshaven
Okinawa Karate im WSSV - Wilhelmshaven
Wilhelmshavener Sportverein

Wado Ryu


In der Karateabteilung „Okinawa“ des Wilhelmshavener Schwimm- und Sportvereins wird Wadoryu betrieben. Für einen Neueinsteiger ist es oft verwirrend, wenn er feststellen muss, dass Karate kein einheitliches System ist, sondern sich in eine Vielzahl von Stilrichtungen unterteilt. Einer dieser Stile ist das besagte Wadoryu, welches nachstehend beschrieben wird.

Hironori Otsuka – Der Begründer des Wadoryu.

Die Entstehung des Wadoryu (Wa = Harmonie, Frieden; Do = der Weg; Ryu = Schule, Stil) geht natürlich einher mit dem Werdegang seines Begründers, Hironori Otsuka. Dieser wurde am 01. Juni 1892 in der Stadt Shimodate, Ibaragi-Präfektur, als Sohn des erfolgreichen Kinderarztes Dr. Tokujiro Otsuka und seiner Frau Sato geboren. Sein ursprünglicher Vorname war Kuo, während der Name Hironori, den er in seinem späteren Leben annahm, eine Art Kampfkunstname war.

Lehrjahre im Koryu Jujutsu.

Ursprünglich von schwacher, kränklicher Konstitution wurde Otsuka ab dem sechsten Lebensjahr von seinem Großonkel, Chojiro Ebashi, im Jujutsu unterrichtet. Als der junge Budoka mit dreizehn Jahren in die Shimozuma-Mittelschule eintrat, traf er auf seinen eigentlichen Lehrer, Tatsusaburo Nakayama (1870 bis 1933), der ihn im Shindo Yoshinryu Jujutsu unterrichtete. Nakayama unterrichtete an der Schule Kendo und war ursprünglich ein Schüler der Jikishinkageryu-Schwertkunst. Darüber hinaus hatte er auch die Lehrerlizenz im Shindo Yoshinryu Jujutsu inne.

Die Form des Jujutsu, welche Otsuka von Nakayama erlernte, setzte einen Schwerpunkt auf die Schlagtechniken dieser Kunst, die präzise Schläge und Tritte zu den vitalen Punkten des Körpers beinhaltete (Atemi). Es ist anzunehmen, dass es dieses spezielle Können war, das es Hironori Otsuka ermöglichte, später im Karate ungewöhnlich schnelle Fortschritte zu machen.

Mit achtzehn Jahren schrieb sich Hironori Otsuka als Student an der Waseda Universität in Tokio ein. Die vier Jahre Studienzeit nutzte der talentierte Jujutsuka, um eine ganze Reihe anderer Dojos aufzusuchen, um dort zu lernen.

Als 1912 sein Vater starb und seine Mutter das wachsende Engagement in den Kampfkünsten missbilligte, setzte man den späteren Karate-Meister unter Druck, die Universität zu verlassen. Er arbeitete darauf hin die nächsten zwölf Jahre in der Kawasaki-Bank, ohne sein Jujutsu-Training zu vernachlässigen.

Er blieb schließlich dem Shindo Yoshinryu treu, und erhielt an seinen neunundzwanzigsten Geburtstag, also 1921, von seinem Lehrer den Menkyo Kaiden („Anerkennung der vollständigen Übertragung“). Diese Lizenz, welche im japanischen Bujutsu in der Regel in Form einer Schriftrolle (Makimono) übergeben wurde, berechtigte den späteren Wadoryu-Begründer eigenständig diesen Jujutsu-Stil zu lehren.

Begegnung mit Funakoshis Karate

Im Mai 1922 führte Gichin Funakoshi Karate (Tode) von der Insel Okinawa in Tokio ein. Otsuka hatte vorher bereits über Karate in der Zeitung gelesen und war so fasziniert, dass er bereits in Erwägung zog, selbst einmal auf die südliche Insel zu reisen. Schon zwei Monate nach Ankunft Funakoshis, im Juli, stellte sich Otsuka bei diesem vor, und bat den zu dieser Zeit 55-jährigen Meister, ihm Karate zu lehren.

Der Unterricht begann noch am selben Tag, und Funakoshi war von Otsukas Fähigkeiten sehr beeindruckt. Nachdem Otsuka seinem neuen Lehrer einige Jujutsu-Techniken demonstrierte, fragte dieser, ob der 30-jährige Budoka nicht vorher bereits Karate betrieben hätte! Und so benötigte Hironori Otsuka lediglich ein Jahr, um die fünfzehn Kata, die Funakoshi von Okinawa mitgebracht hatte, zu erlernen.

Doch verständlicherweise ignorierte Otsuka seine vierundzwanzig Jahre des klassischen Bujutsu-Trainings nicht und experimentierte bereits sehr früh damit, Jujutsu-Elemente ins Karate einzubringen. Und schon 1924 hatte er eine Reihe von Yakusoku Kumite (abgesprochene Partnerübungen) entwickelt, dazu auch Idori no Kata, Tachi Ai no Kata und Shinken Shirahadori no Kata (Partnerübungen im Kniesitz, im Stand und mit dem Schwert).

Um Karate in Japan zu verbreiten, bemühte sich Gichin Funakoshi, einflussreiche Leute und Intellektuelle für seine Sache zu gewinnen. Hier wurde Otsuka als sein Assistent immer wichtiger. Aufgrund seines Hintergrunds in den klassischen japanischen Kampfkünsten, wurde Otsuka einer der wichtigsten und am meisten respektierten Repräsentanten dieser in Japan neuen und weitgehend noch unbekannten Kampfkunst.

Auch übernahm Funakoshi als erster Karate-Experte das Graduierungssystem von Jigoro Kanos Kodokan Judo. Die erste Gruppe, die im April 1924 einen Karate-Dan erhielt, bestand aus Gima, Kasuya, Akiba, Shimizu, Hirose und Hironori Otsuka.

Spannungen zwischen Otsuka und Funakoshi

Dennoch kam es in der Zukunft zu Spannungen zwischen Funakoshi und Otsuka. Die Vermischung der japanischen Kampfkünste mit dem Karate, wie es der spätere Wado-Begründer vorantrieb, war nicht immer im Sinne des alten Meisters. Auch war mittlerweile der dritte Sohn Funakoshis, Yoshitaka, in Tokio angekommen, und forcierte offensichtlich die Trennung zwischen Lehrer und Schüler.

Den exakten Zeitpunkt der Trennung zwischen den beiden Männern zu bestimmen, gestaltet sich schwierig. Otsuka selbst sagte 1977 in einem Interview, dass er ungefähr 10 Jahre, von Juli 1922 bis 1932/33 bei Funakoshi lernte. Auch in Funakoshis Standardwerk „Karatedo Kyohan“ aus dem Jahr 1935, sind Funakoshi und Otsuka bei gemeinsamen Partnerübungen zu sehen. Auch demonstriert Otsuka in diesem Buch Abwehrtechniken gegen Messer und Schwert.

Weitere Einflüsse durch Mabuni und Motobu

Aber bereits während der gemeinsamen Zeit mit Gichin Funakoshi wurde der Wissensdurst des talentierten Japaners offensichtlich nicht befriedigt, sodass er zusätzlich von Kenwa Mabuni (1889 bis 1952) und Choki Motobu (1871 bis 1944) lernte. Der spätere Shitoryu-Begründer Mabuni hatte auf Okinawa Karate bei Ankoh Itosu (Shurite) und Kanryo Higashionna (Nahate) erlernt, und galt zu dieser Zeit als der Kata-Experte in Japan. Beim Unterricht von Otsuka soll er dessen, nach Funakoshi-Interpretation, erlernte Kata korrigiert haben.

Obwohl von adliger Herkunft verbrachte Choki Motobu lange Jahre ein Schattendasein im Vergleich zu anderen berühmter Karateka aus Okinawa. Er gründete nie einen eigenen Stil, und schuf sich selbst einen fragwürdigen Ruf, in dem er die Wirksamkeit seines Karate in den Rotlichtvierteln seiner Heimat erprobte. Niemand zweifelte jedoch an seiner Reputation als erfahrener und praxisorientierter Kämpfer, der die Kata Naihanchi in den Mittelpunkt seines Karate stellte. Die anwendungsorientierte Kampfkunst Motobus befand sich sehr im Einklang mit den Vorstellungen Otsukas.

Wadoryu Jujutsu Kenpo – japanisches Budo

So kreierte Hironori Otsuka schließlich in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts einen eigenen Stil, wobei er selbst der Meinung war, dass die Entwicklung des Wadoryu nie abschließt.

Dabei sollte berücksichtigt werden, dass Otsuka nicht die Absicht hatte, einen weiteren Karatestil zu schaffen. Er ließ keinen Zweifel daran, dass eine neue Budo-Form unter der Bezeichnung „Wadoryu Jujutsu Kenpo“ entstehen sollte. Eine Verbindung, bestehend aus Einflüssen des Shurite-Karate, Shindo Yoshinryu Jujutsu, Yagyu Shinkageryu Kenjutsu (Langschwert) und Todaryu Kodachi Kenjutsu (Kurzschwert).

1934 gründete Otsuka seine erste Karate-Organisation, die er „Dai Nippon Karate Shinko Club“ (Dai = groß; Nippon = Japan; Shinko = Förderung) nannte. Am 28. Februar des gleichen Jahres wurde sein Sohn Jiro geboren, welcher Jahre später die Nachfolge seines Vaters antreten sollte. 1942 wurde ihm der Rang „Kyoshi-Go“ (Lehrmeister/Experte) verliehen. Die Ausübung der Kampfkünste wurde nach Beendigung des 2. Weltkriegs durch die Alliierten verboten, doch Otsuka lehrte und trainierte, wie andere Karate-Autoritäten auch, im Geheimen weiter. Oftmals wurde angegeben, man würde Boxunterricht erteilen. Erst 1951 wurde das Verbot aufgehoben.

Verdienste um das Karate

Im Jahr 1964 wurde schließlich der japanische Dachverband FAJKO – Federation of All Japan Karatedo Organizations – gegründet, der heute den Namen JKF – Japan Karatedo Federation – trägt. Bei der Zusammenführung der Karateverbände war Hironori Otsuka eine treibende Kraft.

Im gleichen Jahr entsandte er mit Tatsuo Suzuki, Toru Arakawa und Hajime Takashima drei Wado-Karateka zu einer Welttournee, um seine Kampfkunst international bekannt zu machen. Suzuki ließ sich darauf hin im Januar 1965 in London/England nieder und verbreitete, unterstützt von vielen anderen japanischen Instruktoren, Wadoryu-Karate in Europa. In Deutschland war es der im Jahr 2000 verstorbene Teruo Kono, der viele Jahre für das Otsuka-Karate wirkte.

Der erste 10. Dan im Karate

In Japan wurde dem Begründer des Wadoryu 1966 vom Kaiser Hirohito die „Kun Goto Kyokujitsu Shou“-Medaille für sein Engagement für das Karate verliehen. Darüber hinaus erhielt Otsuka 1972 als erster Karateka den 10. Dan und den Titel „Meijin“. Über die Budotitel Renshi, Kyoshi und Hanshi hinaus, kann ein Budomeister zum „Meijin“ ernannt werden. Im Gegensatz zu den drei genannten Rängen, kann stets jeweils nur ein lebender Vertreter einer Kampfkunst diesen Titel erhalten. Mit Hironori Otsuka wurde zum ersten und einzigen Mal einem Karateka dieser Rang zuerkannt. Nach dem Tod des Wado-Begründers wurde bis heute kein weiterer Karateka zum „Meijin“ ernannt!

Hironori Otsuka verstarb am 29. Januar 1982, wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag nach 86 Jahren des Budotrainings. Bis einen Monat vor seinem Ableben hatte er noch täglich trainiert. Noch mit 88 Jahren gab er Demonstrationen, so auch 1975 bei der Karate-Weltmeisterschaft der damaligen WUKO (heute: WKF) in Long Beach/USA.

Am 20. November 1981 ernannte er seinen Sohn Jiro Otsuka zu seinem offiziellen Nachfolger. Um auf die familiäre Linie des Wadoryu hinzuweisen, nahm Jiro den Vornamen seines Vaters an und wurde so Hironori Otsuka II., zweiter Großmeister des Wadoryu.

Wadoryu – Das Konzept

Während dem Leser im ersten Teil dieser Abhandlung der Begründer des Wadoryu, Hironori Otsuka, vorgestellt wurde, befasst sich dieser Artikel mit den technischen Eigenheiten des Stils.

„Wadoryu ist eine Mischung aus Okinawa-Karate und japanischem Jujutsu“, ist eine verbreitete Beschreibung dieser Schule. Dazu kommen oft noch Hinweise auf „höhere Stellungen“ oder „Verzicht auf spektakuläre Bewegungen“. Doch das, was Wadoryu tatsächlich eine eigene Note gibt, ist das Konzept dieser Stilrichtung.

Ein Stilrichtungskonzept ist der rote Faden, der das gesamte technische Repertoire durchläuft. Es stellt die Begründung dar, weshalb Kata in einer ganz bestimmten Weise ausgeführt werden, weshalb sich Partnerübungen oder Grundtechniken in einer Art definieren, wie es sie von anderen Schulen deutlich unterscheidet.

Karate hat seinen Ursprung auf Okinawa, und verfolgt man die Stammbäume anderer Karate-Richtungen, so führen diese meist dorthin zurück. In der Regel werden Namen wie Itosu, Matsumura, Sakugawa (Shurite) genannt, oder es sind Miyagi, Higashionna, Ryuryuko innerhalb der Nahate-Wurzeln.

Auch Karate-Stile, die ihren Ursprung nicht in Japan/Okinawa sondern im Westen haben, sind heute keine Seltenheit mehr. Und es gibt – völlig zu Recht – hoch graduierte westliche Karateka, die ihren japanischen Kollegen in nichts nachstehen.

 

Die Struktur des Wadoryu

Die Struktur des Wadoryu unterscheidet sich deutlich von anderen Karate-Stilen. Wadoryu sieht sich in der Tradition des japanischen Budo, genauer gesagt Kobudo(klassische Kampfkünste). Unter Kobudo – nicht zu verwechseln mit Kobudo aus Okinawa – versteht man in Japan die Kampfkünste, welche auf die Tradition der Samurai zurückgehen (Kenjutsu, Jujutsu, Jojutsu, Kyujutsu, etc.), während man die Budo-Arten, die nach der Meiji-Restauration (1868) entstanden als Shin Budo (neues Budo) oder Gendai Budo (modernes Budo) bezeichnet. Darunter fallen in Japan z. B. Judo, Aikido und Karatedo. Selbstverständlich kann auch Karate auf Okinawa auf eine Jahrhunderte alte Entwicklung zurückschauen. Die Einführung von Karate auf der japanischen Hauptinsel geht aber erst in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Die Anerkennung von Karate als Budo in Japan fand schließlich in den 30er Jahren statt.

Der Stammbaum des Wadoryu führt in erster Linie zum Shindo Yoshinryu Jujutsu (Nakayama – Inose – Matsuoka), und von dort aus zum älteren Yoshinryu (Totsuka – Miura – Nakamura bzw. Iso – Akiyama). Die Schulungen durch die Karatemeister Funakoshi, Mabuni und Motobu werden als zusätzliche – wenn auch wichtige – Einflüsse gewertet. Dass das Yoshinryu Schläge und Tritte (Atemi) zu den empfindlichen Körperstellen als einen Schwerpunkt beinhaltet, kam einer Verbindung mit den Techniken des Karate natürlich entgegen.

Hironori Otsuka hatte ursprünglich die Absicht, mit „Wadoryu Jujutsu Kenpo“ ein neues Budo zu kreieren, und nicht einen weiteren Karate-Stil. So benannte er noch 1938 anlässlich einer öffentlichen Demonstration Yoshitoki Akiyama (um 1650 Begründer des Yoshinryu Jujutsu) als den eigentlichen Gründer des Wadoryu. Nicht selten wird auch heute der Begriff „Wadoryu Jujutsu Kenpo“ analog zum „Wadoryu Karatedo“ verwendet, um auf die Wurzeln des Stils innerhalb des Kobudo/Bujutsu hinzuweisen.

Wadoryu – Eine Kampfkunst

Gemäß seinem Stammbaum versteht sich Wadoryu als Kampfkunst. Dabei wird die sportliche Betätigung – auch der Wettkampf – nicht ausgeschlossen. Doch ist sie nicht das Ziel, sondern eher als Beiprodukt oder zusätzliche Möglichkeit parallel zur Kampfkunst zu sehen.

Der gesamte technische Inhalt des Wadoryu orientiert sich an der Funktion, nicht an der Form. Kriterien des Sports weichen dem ständigen Streben nach Effektivität und Ökonomie unter Berücksichtigung der Bujutsu-Prinzipien. „Keine unnötige Kraft, keine unnötigen Bewegungen, keine unnötigen Techniken“ lautet ein Leitsatz des Stils. Vor diesem Hintergrund muss eine gut ausgeführte Wadoryu-Kata im Rahmen einen Wettkampfes im Vergleich zu anderen Stilen zwangsläufig „auf der Strecke bleiben“. Die Essenz des Wadoryu verläuft geradezu entgegengesetzt zu den Erwartungen innerhalb eines Kata-Shiai.

Auf blockierende Techniken (Uke Tomeru), welche die Richtung des Angriffsarms oder –beins kraftvoll verändern, wird weitgehend verzichtet. Wie im Kenjutsu oder Jujutsu, werden Abwehrtechniken als ableitende, kontrollierende Bewegungen (Uke Nagashi) ausgeführt. Eine Kollision mit der Kraft des Angreifers wird stets vermieden.

Auf eine Unterscheidung zwischen „Angreifer“ und „Verteidiger“ wird übrigens verzichtet. Auf der Grundlage des Prinzips „Kobo Ichi oder Kobo Ittai“ (Angriff und Verteidigung sind ein und dasselbe), wird die Initiative im Kampf nie abgegeben. Im Geist ist man stets offensiv eingestellt, um selbst eine Entscheidung herbeizuführen.

Traditionelle Übungsformen wie Idori (Kampf im Kniesitz Seiza) oder Tantodori (Messerabwehr) stellen ebenfalls einen festen Bestandteil des Lehrplans dar. Überhaupt nimmt die Arbeit mit dem Partner, bewaffnet oder unbewaffnet, einen essenziellen Stellenwert im Training ein. Während andere Karate-Stile die Kata als Solo-Form ins Zentrum stellen, beinhaltet das Wadoryu eine ganze Reihe von festgelegten Partnerübungen (Kumite Kata), wie sie im Kenjutsu, Jujutsu und auch im Judo (z. B. Kime no Kata, etc.) üblich sind.

Wadoryu stellt ein in sich schlüssiges System dar, dessen Übungsformen in Abhängigkeit zueinander stehen und sich ergänzen. Dabei entstammt das Konzept dem klassischen Budo/Bujutsu; aus dem Okinawa-Karate werden lediglich Bewegungen und Techniken in dieses Konzept eingefügt und angepasst. Die Ausgangssituation bildet dabei der echte Kampf, dem man sich physisch und psychisch stellen muss. Eine Aussage von Masafumi Shiomitsu, 9. Dan Hanshi, und höchstgraduierter Wado-Lehrer in Europa, unterstreicht dies: „In a Martial Art 99 % is not good enough. If 1 % is missing you lose your life.“

Die geistige Auseinandersetzung bei der Ausübung des Wadoryu ist Teil dieses Konzepts. Durch hartes, entbehrungsreiches Training – Shugyo – sollen sich dem Praktizierenden Wege eröffnen, mit sich selbst und seiner Umwelt in Frieden und Harmonie – Wa – zu leben. Der Nachlass des Hironori Otsuka ist eine komplette Kampfkunst, mit einer beispielhaften technischen und philosophischen Ausgewogenheit.

In Wilhelmshaven vertritt der Verein bzw. die heutige WSSV-Abteilung „Okinawa“ seit 1968 Wadoryu. In technischer Hinsicht folgen wir dem heutigen Oberhaupt des Stils, Hironori Otsuka II., und dem Chefausbilder für Europa, Masafumi Shiomitsu.

 


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